Luxussport Skifahren? Liftkarten in OÖ werden wieder teurer
Die Skipass-Preise steigen in OÖ einmal mehr an – großteils zum 17. Mal in Folge. Obwohl die Inflationsrate heuer bei etwa 0,8 Prozent liegt, sind für die Tageskarten bis zu 4,3 Prozent mehr zu bezahlen. Auch die Snow & Fun Saisonkarte (gilt für die sieben Top-Skigebiete OÖs) wird erneut teurer.
Skifahren im Großraum rund um Linz wurde in den letzten Jahren zur Herausforderung: Während immer mehr kleine Skigebiete ihr Angebot ausgedünnt (Kirchschlag) oder den meist einzigen Lift gleich ganz zugesperrt haben (Gis, Koglerau), gehen die größeren Ressorts den Weg in die andere Richtung: Ausufernder Lift-Wildwuchs, Zusammenschlüsse durch neue Bahnen und Abfahrten – und obendrein immer geschmalzenere Liftpreise bestimmen oft das Bild. Bei aller Attraktivität der heimischen Skigebiete: Diese Entwicklung gibt zu denken.
Immer weniger heimische Skifahrer
Über 14 Millionen Deutsche und etwa drei Millionen Österreicher fahren noch Ski, die Zahlen sinken aber beständig. Der Anteil der absoluten “Nicht-Skifahrer” stieg in Österreich in den letzten zwei Jahrzehnten von 40 auf 60 Prozent – und das liegt wohl auch an den Preisen. In Saalbach etwa stieg die Tageskarte von 56,50 im Vorjahr auf heuer 58,50 Euro. Auch der Corona-Hotspot Ischgl erhöhte wieder kräftig – von 56 auf 58 Euro (+3,6%).
In Oberösterreich sieht es nicht viel besser aus: Hinterstoder kletterte seit 2016 von 42,50 auf heuer 47.- Euro – das macht ein Plus von 14,4 Prozent in den letzten vier Jahren. Gosau legte auf 48,60 zu, der Hochficht bleibt diesen Winter mit 42 Euro stabil – allerdings nach einer Steigerung von zwei Euro (+5%) im Vorjahr.
Snow & Fun Card: Plus 19 Prozent in den letzten vier Jahren
Auch die OÖ-weite Snow & Fun Card, mit der man in den sieben Top-Skigebieten Oberösterreichs unbegrenzt den ganzen Winter lang Skifahren kann, bleibt von einem Preissprung nicht verschont: Diese kostet heuer regulär 583 Euro – und damit um 12 Euro mehr als im Vorjahr (+2,1%). In den letzten vier Jahren verteuerte sich die Snow & Fun Card gar um satte 19 Prozent.
OÖ Tages-Skipass Preise 2020/21 Hauptsaison
(in Klammer die Vorjahrespreise):
- Dachstein West 48,60 (46,70) +4,3%
- Hinterstoder 47.- (46.-) +2,2%
- Wurzeralm 44.- (43.-) +2,3%
- Kasberg 43.- (41,50) +3,6%
- Hochficht 42.- (42.-) +0%
- Feuerkogel 41,10 (39,90) +3%
58,50 Euro für die Tageskarte
Nicht nur beim Liftangebot, sondern auch preislich in einer anderen Liga befinden sich das erwähnte Saalbach (58,50 für die Tageskarte) oder Ischgl (58,-). Die 50-Euro-Grenze für den Tagesskipass wurde übrigens in Österreich bereits vor fünf Jahren – im Winter 2015/16 – geknackt. Mittlerweile scheint es nach oben keine Grenzen mehr zu geben – auch in OÖ nicht: Hier wird die 50 Euro-Grenze wohl spätestens nächstes Jahr fallen…
Kommentar
Um satte 19 Prozent ist die vom Land OÖ propagierte „Snow & Fun“ Saisonkarte in den letzten vier Jahren teurer geworden, die teuerste Tageskarte in OÖ kostet bereits fast 50 Euro – und jedes Jahr steigen die Preise um weitere 2-5 Prozent. Im benachbarten Salzburger Land kratzt man bereits an der 60-Euro-Marke für einen Tag Skifahren: Wer soll sich da noch wundern, dass immer mehr Landsleute die Brettln abschnallen?
Statt ständig von noch mehr Seilbahnen (und damit noch höheren Preisen) wie in Hinterstoder zu reden, sollte man lieber mal schauen, dass sich Otto Normalverbraucher einen Schitag überhaupt wieder leisten kann. Das, was in der Branche derzeit österreichweit passiert, kann man nur mehr als abgehoben bezeichnen.
Gerade in der Corona-Krise, wo die Leute sowieso weniger Geld in der Tasche haben, nochmals dermaßen an der Preisschraube zu drehen, versteht keiner. Speziell das Land Oberösterreich (als großzügiger Förderer der Ski-Gebiete) ist gefordert, die Liftbetreiber in der Pflicht zu nehmen, statt ständig nur das vorhandene Angebot zu bejubeln.
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