Bekommt Linz bald Österreichs größtes Solarkraftwerk?
Österreich will bis 2030 seinen Strombedarf ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen decken. Dazu braucht es Windkraftwerke und vor allem Photovoltaikanlagen. Vizebürgermeister Markus Hein schlägt ein Solarkraftwerk über der A7-Mühlkreisautobahn vor. Es wäre mit 20 Hektar Fläche die größte derartige Anlage Österreichs – und ein enorm zukunftweisendes Projekt.
Aktuell werden bereits 75 Prozent des heimischen Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt (60 Prozent steuert die Wasserkraft bei). Die fehlenden 25 Prozent entsprechen etwa 37 Terrawattstunden, die bis 2030 ebenfalls alternativ erzeugt werden sollen. Verbund-Vorstand Michael Strugl: “Von diesen 27 Terrawattstunden wollen wir elf über Photovoltaikanlagen schaffen, das entspricht den Dächern von zwei Millionen Wohnhäusern. Über Windräder sollen weitere zehn Terrawattstunden produziert werden, dazu braucht es etwa zusätzlich 1.200 große Windkraftanlagen.” Die Wasserkraft ist nahezu komplett ausgebaut, dennoch soll diese die noch fehlenden fünf Terrawattstunden beisteuern. Strugl: “Zum Vergleich: Ein sehr großes Wasserkraftwerk wie die Freudenau produziert eine Terrawattstunde pro Jahr. Wir benötigen also fünfmal die Leistung des KW Freudenau. Das sind in Summe schon gewaltige Dimensionen.”
Größtes Solarkraftwerk Österreich
Auch Linz will einen Beitrag leisten. Vizebürgermeister Markus Hein schlägt vor, den Autobahnabschnitt zwischen Bindermichltunnel und Knoten A1 zu überdachen und als größte Photovoltaikanlage Österreichs zu nutzen. Aktuell hat diesen Titel das in Bau befindliche Solarkraftwerk “Schafflerhof” im 22. Wiener Gemeindebezirk, das mit mit 12,5 Hektar Fläche allerdings nur halb so groß ist wie das mögliche Linzer Projekt.
20 Hektar Fläche = 25 Fußballfelder
Der über der A7 geplante Bereich in Linz wäre ideal, denn er liegt den ganzen Tag im Sonnenlicht und ist auch nicht durch Bewuchs oder Bauten beschattet. Dieser sieben Kilometer lange Autobahnabschnitt würde einer Fläche von ca. 20 Hektar Fläche entsprechen – das sind etwa 25 Fußballfelder. Hein: „Es hat mittlerweile auch Gespräche mit dem Ansfeldner Vizebürgermeister Christian Partoll gegeben. Eine solche innovative Neuerung sehe ich als Chance zur übergreifenden Arbeit zwischen Linz und seinem Nachbarbezirk Linz-Land.”
Studie als erster Schritt
Als erster Schritt wären die Kosten für so ein Kraftwerk zu klären, die Module müssten natürlich lichtdurchlässig sein, damit den Verkehrsteilnehmern genügend Tageslicht zur Verfügung steht. Wichtig ist auch zu wissen, welche Strommenge realistisch gesehen gewonnen werden kann. Hein: „In einer Studie könnten wir viele dieser Fragen klären. Linz als Testregion hätte optimale Voraussetzungen. Wir haben einen eigenen städtischen Energielieferanten, der auch das Know-How hätte, die Industrie und die Universität.”
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