Linz hat mit dem Thema Bürgermitbestimmung weiterhin Probleme: “Es gibt den Gestaltungsbeirat und eine Städtebauliche Kommission. Zusätzlich hört man ständig, wie sehr das Wohl der Bürger im Vordergrund steht. Daher dachten wir, die Bewohner würden bei Planungen mit einbezogen“, sagt Christine Buchberger au Linz-Wegscheid. Die Anrainerin vom Weißdornweg versucht seit Jahren, Informationen zu einem großen Wohnprojekt der WSG zu bekommen. 120 Wohnungen und eine große Tiefgarage sollen in direkter Nachbarschaft entstehen: “Unzählige Male war ich am Magistrat, ich wurde immer abgewimmelt.“
Im Süden von Linz wurden in den letzten Jahren mehrere tausend neue Wohnungen gebaut. Etwas östlich des Bahnhofs Wegscheid, im Geviert Flötzerweg, Binderlandweg, Weißdornweg werden gerade hunderte weitere Einheiten errichtet. „Dass nun die Tiefgarage für 119 Autos ausgerechnet in die letzte ruhige Straße im Viertel münden soll, ist nicht zu akzeptieren”, sagt Anrainerin Christine Buchberger. „Wir zeigen bereits jahrelang die Zunahme des Verkehrs auf. Mit einbezogen wurden wir wieder nicht, stattdessen werden wir vor vollendete Tatsache gestellt. Ist das die Bürgerbeteiligung und die Lebensstadt, die Bürgermeister Klaus Luger ständig erwähnt?“
“Wir haben eine bessere Lösung”
Buchberger betont, keine grundsätzliche Gegnerin des Projekts zu sein – im Gegenteil: Ihre Initiative begrüßt den Wandel im Viertel, denn statt diverser Betriebe siedeln sich nun junge Familien an. Diese Entwicklung dürfe aber nicht auf Kosten der Lebensqualität gehen: „Überall wird wie in den 1970er Jahren autogerecht geplant. Im konkreten Fall könnte die Tiefgarage viel kleiner ausfallen. Vor allem aber muss die Einfahrt an eine verkehrsmäßig besser geeignete Straße verlegt werden“, so Buchberger über die ihrer Meinung nach leicht umsetzbaren Alternative. „Nicht zuletzt würden auch unsere neuen Nachbarn davon profitieren. Das werden ja auch viele junge Familien mit Kindern sein, denen eine sichere Wohnstraße wichtig sein wird.”
Am Zug sei jetzt vor allem Bürgermeister Klaus Luger, der seinen Versprechungen von der “Lebensstadt Linz” nun endlich auch Taten folgen lassen soll.
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