Es wird wohl noch etwas dauern, bis es mit dem Bau des „Swietelsky-Hochhauses“ beim Chemie-Kreisverkehr losgeht. Bereits 2023 wurde der 75 Meter-Turm vom Linzer Gestsltungsbeirat durchgewinkt, die Fertigstellung wurde für Anfang 2027 avisiert. Aktuell deutet aber noch nichts darauf hin, dass in absehaberer Zeit ein Baubeginn erfolgt. Selbst der Altbestand – zwei große GWG-Wohnblocks, die immer wieder von Bettlerbanden und Obdachlosen als Behausung genutzt werden – wurde noch nicht abgerissen. Es ist nicht das einzige Hochhausprojekt, das stockt: Auch die „3 Türme“ und „Trinity Park“ sind in der Warteschleife.
Rückblick: 2017 wollte der Baukonzern Swietelsy für seine Konzernzentrale beim Andreas-Hofer-Park direkt unter der beliebten Grünanlage eine Tiefgarage bauen, was einen beträchtlichen Teil des dortigen Baumbestandes das Leben gekostet hätte. Nach massiven Anrainerprotesten ließ das Unternehmen von seinem Vorhaben ab – jedoch nicht, ohne vorher mit einer Absiedelung aus Linz zu drohen.
Die Vernunft siegte, es gab am Ende nur Gewinner, denn die Tiefgarage wurde – vor allem dank des beherzten Einsatzes der Anrainer – nicht gebaut, sehr wohl aber entsteht nun eine neue Firmenzentrale – allerdings nicht außerhalb der Stadt, sondern am – in Sachen Umwelt unbedenklichen – Boschweg neben der A7. Der Baukonzern, der einen Umsatz von fast vier Milliarden Euro aufweist, will einen 75 Meter hohen, massiv wirkenden Turm mit hoher Engerieefizienz inkl. Photovoltaikanlage errichten.

„Das Grundstück des neuen Swietelsky Headquarters bildet an der Sankt-Peter-Straße östlich der Mühlkreis-Autobahn eine Brücke von der Innenstadt zum Bezirk Industriegebiet-Hafen. Für die Anrainer sind das schöne Aussichten: Mit viel Grün und modernen Fassadenelementen des Büroturms wird die Umgebung entscheidend aufgewertet“, beschrieb Swietelsky selbst sein Projekt 2023.
Von einem Baubeginn ist aktuell aber noch nichts zu sehen. Die ursprünglich avisierte Eröffnung Anfang 2027 ist nicht zu halten. Hinter vorgehaltener Hand war zu erfahren, dass der Konzern sein Projekt möglicherweise zu großzügig dimensioniert hat – und eine mögliche Untervermietung von Büroflächen im 75 Meter-Turm derzeit ein schwieriges Unterfangen ist, sind derzeit doch sowohl beim Hafentor (Linz AG), als auch beim Quadrill Projekt viele tausend Quadratmeter neuer, hochwertiger Büroflächen verfügbar.
Unsere Anfrage bei Swietelsky nach den Gründen für die Verzögerung blieb bislang unbeantwortet. Klar ist: Sollte im Frühjahr 2026 doch noch mit den Abrissarbeiten und danach mit dem eigentliche Bau begonnen werden, ist mit einer Fertigstellung nicht vor 2029 zu rechnen.
Top-Hochhaus im Industrieviertel
Der Swietelsky-Turm würde mit seinen 75 Metern den „Blauen Turm“ der voestalpine (63 Meter) deutlich überragen. Ein anderes Hochhausprojekt im Industrieviertel – der Sky Garden Tower, der im Jahr 2000 am Gelände der heutigen Stahlwelt hätte errichtet werden sollen und mit 160 Metern Höhe auch heute noch die Nummer 1 in Linz wäre, wurde noch vor Baubeginn gecancelt.
Der höchste Bau im Industrie- und Hafenviertel wäre der Swietelsky-Turm aber nicht: Sowohl der Kamin des Fernheizkraftwerkes (183m) als auch zwei Kamine in der voestalpine (135m/115m), der Hochofen (108m), das Kesselhaus (108m) und der Gasometer bei der voestalpine-Werkseinfahrt (102m) überragen den geplanten Swietelsky-Neubau deutlich.
Liste der Top Ten Linzer Hochhäuser:
- Quadrill Tower 109 m
- Bruckner Tower – 99 m
- Terminal Tower – 98,5 m
- Lentia City – 80,9m
- Lux Tower – 76m
- Swietelsky Tower (???) – 75 m
- Blumau Tower – 74,5 m
- Power Tower – 73 m
- City Tower – 67 m
- Blick.Punkt – 64 m
Titelfoto: Dietmar Feichtinger Architects


























