Erinnern Sie sich noch? Golfen war vor 20 Jahren ein extrem boomender Sport in Oberösterreich. Fast jeder, der etwas auf sich hielt, hatte zumindest die Platzreife. Heute kämpfen manche der 28 Vereine unseres Bundeslandes ums Überleben. Junge Leute und potenzielle Neueinsteiger können und wollen sich das immer noch sehr teure Hobby nicht mehr leisten. Und hip oder wirklich trendig ist Golfspielen schon lange nicht mehr.
Oberösterreich hat die größte Dichte an Golfplätzen in unserem Land – kein Wunder, dass viele Clubs zu kämpfen haben: Ein Viertel aller Mitglieder hat dem einst edlen Sport mittlerweile den Rücken gekehrt – nachvollziehbar bei einem jährlichen Mitgliedsbeitrag von 2.400 Euro (+1.200 Euro „Beitrittsgebühr“) – wie etwa bei einem renommierten Golfclub im Zentralraum. Und auch Gäste (Nichtmitglieder) werden für eine Runde am 18 Loch-Platz ganz schön zur Kasse gebeten – mit einer üppigen Greenfee-Gebühr von bis zu 120 Euro.
Für den Einstieg in den Golfsport inklusive Mitgliedschaft in einem Club sind in Summe gut 5.000 Euro nötig.
Speziell junge Leute können und wollen sich dieses teure Hobby nicht (mehr) leisten. Alleine der Platzreife-Kurs und 10-15 Trainerstunden kommen auf etwa 1.000-1.500 Euro, die Einsteiger-Ausrüstung inklusive Schläger-Set, Bag, Schuhen und Bekleidung schlägt sich mit weiteren mindestens 1.000 Euro zu Buche. Golf gilt bei jungen Menschen zudem oft als alt, verstaubt und nicht wirklich trendy.
Zuletzt musste der Innviertler Golfclub Schärding/Pramtal im März 2024 in die Insolvenz, weil er nur mehr über 350 Mitglieder verfügte und damit die Ausgaben nicht mehr gedeckt werden konnten. Zum Überleben braucht es mindestens 500 bis 600 zahlende Mitglieder.
„Je nach Größe und Temperatur sind bis zu 500.000 Liter Wasser für eine einzige volle Bewässerung eines Golfplatzes (die im Sommer oder in südlichen Ländern mehrmals pro Woche durchgeführt werden muss) nötig.“
Und nicht zuletzt ist es in Zeiten wie diesen problematisch, enorme Mengen an Wasser für „Nice-to-have“-Golfplätze zu vergeuden: Je nach Größe und Temperatur sind bis zu 500.000 Liter Wasser für eine einzige volle Bewässerung (die im Sommer oder in südlichen Ländern mehrmals pro Woche durchgeführt werden muss) nötig.
Auch Blumen, Bienen und viele Insekten haben durch den ständigen kurzen Schnitt des Golfrasens, die Düngung und die intensive Pflege mit großem Gerät hier nur einen nur sehr begrenzten Lebens- und Vegetationsraum.
Niederschwelliger, einfacher, günstiger und vor allem ungezwungener ist „Swingolf“ – eine Mischung aus Minigolf & Golf, bei der nur mit einem einzigen Schläger und einem größeren Ball gespielt wird. In Urfahr gibt es eine entsprechende Anlage -> www.swingolf.at
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