Die Windkraft ist auch in Oberösterreich auf dem Vormarsch. Nun wurden dafür sog. „Beschleunigungsgebiete“ und „Ausschlussgebiete“ definiert. In letzteres fällt auch das Waldgebiet nördlich von Sandl, insgesamt 37.230 Hektar bleiben damit „Windkraftfrei“, im Gegenzug sind 66 Prozent der Landesfläche als für den Windkraftausbau geeignet ausgewiesen: „Der Weg der Vernunft ist auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien der richtige“, sagt LH-Stv. Manfred Haimbuchner.
Für die Ausweisung der Beschleunigungsgebiete für Windkraftanlagen wurden ausgehend von den Abstandsbestimmungen (1.000 m um bewohnte Gebäude) und der Windleistungsdichte (150 W/m² in 160 m Höhe) Flächen identifiziert, die für die Nutzung für Windkraft besonders geeignet wären (vorbehaltlich SUP).
Von diesen Flächen wurden wiederum, in enger Abstimmung mit den Fachabteilungen des Landes OÖ, sämtliche Gebiete, in denen voraussichtlich mit erheblichen
Umweltauswirkungen zu rechnen ist, abgezogen (z.B. Birdlife Tabuzonen, Alpen Schutzgebiete, Wasserschongebiete, etc.).
Beschleunigungsgebiete:
- Teilflächen Kobernaußerwald: ca. 5.900 ha
- Weilhartsforst: ca. 2.650 ha
- Sternwald: ca. 320 ha
- Fläche gesamt: ca. 8.870 ha (0,74 % der Landesfläche)
Neutrale Zonen:
- Einzelfallprüfung
- Fläche: ca. 775.860 ha (64,73 % der Landesfläche)
Ausschlusszonen:
- Alpenvorland, Salzkammergut, Nationalpark Kalkalpen: ca. 359.000 ha
- Mühlviertel Nord-Ost: ca. 37.230 ha
- Kobernaußerwald: ca. 8.900 ha
- Böhmerwald: ca. 8.720 ha
- Fläche gesamt: ca. 413.850 ha (34,53 % der Landesfläche)
- Repowering von Windkraftanlagen ist auch in Ausschlusszonen weiterhin
zulässig
Das Ziel für den Windkraftausbau bleibt dennoch ambitioniert: Bis 2023 sollen es 1.000 GWh Leistung sein, bis 2040 dann 1.800 GWh. Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner: „Der Ausbau der erneuerbaren Energie in OÖ braucht einen Energiemix: Dazu zählt ganz klar auch die Windkraft – als Ergänzung zu Wasserkraft, Biomasse, Photovoltaik und Geothermie. Daher stehen künftig potenziell 66 % der Landesfläche für Windkraftanlagen zur Verfügung.“
„Erneuerbare Energien sind und werden zweifelsohne eine bedeutende Rolle für die künftige Energiesicherheit unserer Heimat spielen, deshalb ist Oberösterreich auch Vorreiter bei nahezu allen Arten dieser Energiegewinnung – weil der Weg der Vernunft stets ein guter Ratgeber ist. Eben dieser Vernunft ist es allerdings auch geschuldet, dass wir bei der Windkraft zurückhaltender agieren – Oberösterreich ist schlichtweg kein Windkraftland. Die RED III – Richtlinie der Europäischen Union verlangt nun, dass in gewissen Gebieten das Errichten von Windkraftanlagen erleichtert werden muss. Um Vertragsverletzungsverfahren zu vermeiden und dem Gedanken der Rechtsstaatlichkeit zu entsprechen, werden wir diese Vorgabe natürlich erfüllen. Da die Natur und das Landschaftsbild unserer Heimat einer solchen Gesetzgebung allerdings keinesfalls zum Opfer fallen darf, werden in großen Teilen Oberösterreichs gleichzeitig Windkraft-Ausschlusszonen errichtet, wo derartige Anlagen künftig nicht mehr errichtet werden dürfen – weil eben dieser Schutz Teil einer vernünftigen Gesetzgebung ist“, sagt Landeshauptmann-Stv. Manfred Haimbuchner.
Geplante Windkraftprojekte in Beschleunigungsgebieten:
- Erweiterung Munderfing: 19 Anlagen ~ 300 GWh
- Erweiterung und Repowering Sternwind: (-7 alte Anlagen) + 10 neue Anlagen ~ 100 GWh
- Lohnsburg: (-1 alte Anlage) 6 neue Anlagen ~ 84 GWh
- Kobernaußerwald III: weitere ~ 20 Anlagen möglich ~ 320 GWh
- Weilhartsforst: bis zu 19 Anlagen möglich ~ 300 GWh
- Aktuell geplante Windkraftprojekte in Beschleunigungsgebieten gesamt: 74 Anlagen ~
1.100 GWh
Geplante Projekte in neutralen Gebieten (= weder Ausschlusszone noch
Beschleunigungszone):
- Königswiesen: 9 Anlagen ~ 132 GWh
- Schenkenfelden: 6 – 8 Anlagen ~ 80-112 GWh
- Lachforst: 7 Anlagen ~ 90 GWh
- Rainbach: 3 Anlagen ~ 42 GWh
- Grünbach: 4 Anlagen ~ 50 GWh
- Windhaag: 4 Anlagen ~ 60 GWh
- Geplante Windkraftprojekte in neutralen Gebieten gesamt: 35 Anlagen ~ 485 GWh