Nach kräftigen Zuwächsen in den vergangenen Jahren verzeichnete Linz auch 2016 ein Bevölkerungsplus. Per 1.1.2017 zählt unsere Stadt bereits 204.012 Einwohner. Gleichzeitig bringt dieses Wachstum auch Probleme mit sich. So stieg 2016 die Zahl der Arbeitslosen um 5,5 Prozent, auch die Wartezeit auf eine Genossenschaftswohnung der GWG bleibt mit zwei Jahren und drei Monaten sehr lange.
17.297 Menschen sind neu nach Linz gezogen, aber nur 15.074 weggezogen – macht einen Wanderungsgewinn von 2.223. Auch bei den Geburten gibt es eine positive Tendenz. So wurden 2006 in Linz noch 1.900 Babys geboren. 2016 kamen 2.200 Säuglinge zur Welt – ein Plus von 200. „Die Lebensstadt Linz ist nach wie vor ein attraktiver Wohnort“, freut sich Bürgermeister Klaus Luger. Bis 2020 soll die Zahl der Linzer Bewohner sogar auf 210.000 steigen.
Herausforderung für Arbeitsmarkt
Luger ortet in “den besseren Chancen, in Linz einen neuen Job zu finden” den Hauptgrund für das Bevölkerungswachstum. Der Arbeitsmarkt verkraftet dieses mehr an Menschen derzeit jedoch nicht, denn in Linz steigen auch die Arbeitslosenzahlen seit 2011 rasant an: In den letzten zwölf Monaten gab es hier ein Plus von 5,5%, im Jahr davor gar von 9,1% – und 2013 gab es gar ein Plus von 25,4%. Auch bei den in Schulung befindlichen Personen gab es einen kräftigen Zuwachs (+6,7%) auf 2.422 Personen – in Summe bedeutet das für Linz bereits fast 15.000 Arbeitslose. Gestiegen ist aber auch die Zahl der offenen Stellen – um 15,8% auf 2.341.
Wohnungsmarkt: Lage wird sich weiter verschärfen
Bereits jetzt sind knapp 30.000 Linzer als wohnungssuchend vermerkt. Die größte Linzer Wohnungsgenossenschaft, die GWG, verfügt aktuell etwa 19.000 Wohnungen. 2015 wurden 175 neue Wohneinheiten fertiggestellt, im Vorjahr waren es 538 (in Bau oder fertiggestellt). Um die Wartezeit auf eine Wohnung zu verkürzen, reicht das aber nicht: Diese liegt seit Jahren stabil bei 27 Monaten – und wird sich durch den starken Zuzug wohl weiter erhöhen.
Luger: “Herauforderungen bewältigbar”
Luger räumt zudem ein, dass “auch die Flüchtlingsströme zum Bevölkerungswachstum beitragen.” Der Gesamtwanderungsgewinn von 2.200 Personen im Jahr 2016 beruht zu einem großen Teil auf dem Zuzug aus dem Nicht-EU-Ausland (+1.903 Personen). “Besonders gefordert sind wir damit, das Zusammenleben mit Menschen aus anderen Kulturkreisen zu bewältigen. Damit sind alle großen Städte massiv befasst. Mit Respekt und klaren Regeln wird der Zusammenhalt schaffbar sein“, so das Linzer Stadtoberhaupt.
Anders sieht das ÖVP-Fraktionsobmann Martin Hajart: “In Summe leben in Linz bereits 44.738 ausländische Staatsbürger, der Ausländeranteil stieg in den letzten zehn Jahren von 13,3 auf 22 Prozent. Es gibt jede Menge zu tun. Wo bleibt ein aktualisiertes und längst überfälliges Integrationskonzept für Linz?”
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