Um 60 Prozent stiegen die polizeilich angezeigten Vorfälle in Linzer Bussen und Straßenbahnen innerhalb eines Jahres. Jetzt startet die Videoüberwachung: Die ersten 29 Straßenbahnen und Busse sind seit heute, 09. Jänner 2017 „scharf“, die Aufzeichnungen werden bis zu 72 Stunden gespeichert und dann gelöscht. Vizebürgermeister Detlef Wimmer sieht 70 Prozent der Linzer Bevölkerung hinter der Entscheidung.
„Eine breite Mehrheit der Linzer Bevölkerung ist für die Videoüberwachung in den Öffis“, belegt der Linzer Vizebürgermeister Detlef Wimmer mit einer IMAS-Umfrage. Dieser zufolge halten satte 70 Prozent diese Frage für „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Nur 28 Prozent sehen die Einführung der Videoüberwachung in Bus und Bim als „eher nicht wichtig“ oder „gar nicht wichtig“ an.
Aufzeichnungen werden 72 Stunden gespeichert
In Linz sind die ersten 29 Straßenbahnen und Busse seit heute, 09. Jänner 2017, „scharf“, die Videoaufzeichnungen werden bis zu 72 Stunden gespeichert und dann gelöscht. Detlef Wimmer: “Diese 72 Stunden sind nicht in Stein gemeißelt, hier können wir gegebenenfalls noch Anpassungen durchführen.” Positiv bewertet Wimmer den Stimmungswechsel bei der SPÖ, die ursprünglich gegen die Videoüberwachung war: “Oft dauert es einige Zeit, bis sich unsere Forderungen durchsetzen und Schritt für Schritt weiter entwickeln. Die SPÖ hat ähnlich wie beim Bettelverbot ihr Fundamental-‘Nein’ aufgegeben.”
Graz als positives Vorbild der Videoüberwachung
In Graz wurde die Einführung der Videoüberwachung 2013 beschlossen. In insgesamt 102 Bussen und 45 Straßenbahnen sind dort Kameras im Einsatz. Seit 2013 gab es in der Mur-Metropole 420 Polizeianfragen, die vielfach zur erfolgreichen Aufklärung von Straftaten beitrugen. Der dortige FPÖ-Stadtrat Mario Eustacchio sagt, dass die Videoüberwachung “auch dem Schutz des Personals dient, das sehr oft nicht nur verbal attackiert wird.“
Eustacchio: “Jedes aufgeklärte Verbrechen ist ein Erfolg”
Einen Rückgang der Straftaten bewirkte die Einführung der Videoüberwachung in Graz (in 45 Straßenbahnen und 102 Bussen) freilich nicht – jedoch eine erhöhte Aufklärungsrate: Von 30 Polizeianfragen mit 12 Auswertungen im Jahr 2013 stieg die Zahl in den ersten acht Monaten 2016 auf 162 Anfragen (113 Auswertungen). Klar verringert haben sich aber Delikte wie Sachbeschädigung und Vandalismus. Eustacchio: “Der Anstieg von Straftaten ist eine Erscheinung der Zeit und lässt sich auch mit Videoüberwachung nicht komplett verhindern, aber jedes aufgeklärte Verbrechen ist ein Erfolg. Wer weiß, wie hoch die Zahl der Übergriffe ohne die Videoüberwachung wäre.”
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