Auf wackeligen Beinen steht die Lizenzerteilung für Regionalliga-Mitte defacto-Meister Austria Klagenfurt. Die Kärnter liegen fünf Runden vor Schluss neun Punkte vor Konkurrent Blau-Weiß Linz. Eine (noch) fehlende Bankgarantie sowie der angeblich zweifelhafte Hauptsponsor – ein Investmentunternehmen – lassen die Linzer auf eine Entscheidung am grünen Tisch hoffen.
Wer steckt hinter dem Hauptsponsor von Austria Klagenfurt? Es handelt sich um den „Hanseatischen Fußballkontors“, ein Spezialemissionshaus für Investitionen in finanzielle Spielertransferrechte mit Sitz in Schwerin.
Auf der Unternehmenshomepage Homepage wird um Anleger geworben, „die an den Entwicklungen des profitablen und Rendite-starken Fußballmarktes teilhaben wollen“. Die Mindestzeichnungssumme liegt bei 10.000 Euro. Dafür werden den privaten Anlegern Zinsen ab sechs Prozent in Aussicht gestellt. Mit diesem Kapital beteiligt sich das Hanseatische Fußball Kontor an Vereinen bzw. finanzieren Vereine.
Fehlende Bankgarantie als Grund für Nichterteilung der Lizenz
Klagenfurt-Präsident Svetits zur erstinstanzlichen Nichterteilung der Lizenz: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass man bei einem Hauptsponsor, der bereits eineinhalb Jahre lang pünktlich seine Beiträge bezahlt, dessen Bonität anzweifelt, und eine Bankgarantie verlangt“, so Svetits.
Die Austria Klagenfurt werde aber dem am Donnerstag geäußerten Anliegen der Bundesliga nachkommen. Svetits: „Der Hauptsponsor hat mir gleich zugesagt, dass er rasch eine Bankgarantie ausstellen lassen wird. Die Ausstellung der Bankgarantie kostet uns wieder eine stattliche vierstellige Summe extra, die wir uns eigentlich ersparen wollten.“
Bundesliga: „Zuschauerschnitt von 2.500 unrealistisch“
Als weiterer Grund für die erstinstanzliche Nichterteilung nannte die Bundesliga die zu hoch prognostizierten Zuschauerzahlen von 2.500 pro Heimspiel (aktuell verfügen die Kärntner über einen Schnitt von knapp 750). Dazu Svetits: „Wir haben bei den Besucherzahlen ja nicht nur eines, sondern drei Szenarien angenommen: Einmal mit 1.000 Besuchern, einmal mit 1.500 und einmal mit 2.500 Besuchern – je nach sportlicher Entwicklung. Bei allen drei Szenarien können wir positiv bilanzieren. Bei ihrer Bewertung hat die Bundesliga aber nur das Szenario mit 2.500 Besuchern herangenommen und das für nicht plausibel erklärt.“
Die Entscheidung der zweiten Instanz wird auf jeden Fall spannend, denn die UEFA verbietet explizit das Wirken von Investmentunternehmen in einer derartig einflussstarken Position.
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