Urfahr: Durchbindung der Pendlerroute Richtung Osten soll durch Bim-Verlegung realisiert werden
Mit einer neuen Pendler-Verkehrsidee für Urfahr lässt Bürgermeister Luger aufhorchen: Er will ein Fahrgleis der Straßenbahn gleich nach der Nibelungenbrücke abzweigen und durch die Friedrichstraße führen. Damit würde die vielbefahrene Nibelungenbrücke auf 100 Metern gleich zweimal durch eine Straßenbahnkreuzung unterbrochen werden. Ziel ist, die Durchbindung der vielbefahrenen Rudolfstraße für PKWs und LKWs Richtung Urfahr Mitte/Ost und zu den anderen Donaubrücken.
Bereits jetzt ist die Nibelungenbrücke beim Brückenkopf Urfahr ein Nadelöhr. Klaus Luger prescht jetzt in einem Alleingang und einer neuen Idee vor, für die er mit Plakaten und einer Postwurfsendung seit gestern wirbt: Durch die teilweise nur knapp vier Meter breite Fahrbahn der Friedrichstraße soll künftig die Straßenbahn fahren.
Ungelöste Frage Anrainer, Gehweg und Radspur
Derzeit befindet sich in der Friedrichstraße eine vielbefahrene Einbahnstraße Richtung Osten samt Gehweg und dem stark frequentierten Radweg von der Nibelungenbrücke kommend. Für diese wäre nach der Umwandlung in eine “Bim-Straße” wohl kaum noch Platz. Eine weitere Herausforderung: Weil dort auch viele Menschen wohnen, müsste auch die Zufahrt mit Autos weiter möglich sein.
Angestrebter Vorteil: Für die Pendler ergibt sich mit der neuen Durchbindung der Rudolfstraße nach Osten über die Ferihumerstraße und die Wildbergstraße eine attraktive Achse zur Neuen Donaubrücke und zur VOEST-Brücke. Aktuell benutzen etwa 25.000 Fahrzeuge täglich die Rudolfstraße Richtung Linz (Erhebung des Landes OÖ von 2016).
Am Brückenkopf: zwei Straßenbahnkreuzungen statt einer
Das Hauptproblem ist aber der Brückenkopf Urfahr selbst: Gehen die Pläne durch, würde die Straßenbahn in diesem Bereich auf 100 Metern Länge gleich zweimal die Fahrbahn der Nibelungenbrücke kreuzen. Pro Richtung verkehren die Straßenbahnen zu Stoßzeiten im 4-Minutentakt in jede Richtung. Faktisch würde dann eine Bim alle zwei Minuten eine der beiden Kreuzungen blockieren.
Zusätzliche Haltestelle in nur 100 Meter Entfernung?
Und: Neben der Straßenbahnhaltestelle Rudolfstraße müsste in etwa 100 Metern Entfernung eine zweite Haltestelle gebaut werden, ein Umsteigen in die Linie 3 wäre dann reichlich unpraktisch, da die Unterführung benutzt werden muss.
“Es ist eine Schnapsidee, den fast zu hundert Prozent aus Pendlerautos bestehenden Verkehr von der Rohrbacher Bundesstraße/Rudolfstraße mit einer Durchbindung Richtung Osten mitten nach Urfahr hereinzuholen. Gleichzeitig dreht behindert auch noch den Verkehrsfluss über die Nibelungenbrücke ab. Hat da eigentlich irgendjemand nachgedacht? Hier sollen einmal mehr die Öffis dem Autoverkehr weichen. Die Prioritäten liegen hier total verkehrt”, meldet sich auch die neue Bürgerinitiative “Kein Transit durch Urfahr” erstmals zu Wort.
Titel/Screenshot/Foto: Flyer der SPÖ Linz, Redaktion
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