Ist es Unwissenheit oder einfach nur Dummheit? Immer öfters werden Goldfische in Teichen oder extra für Amphibien angelegten Biotopen ausgesetzt. Das bedeutet gleichzeitig das Todesurteil für dort oft seit Jahrzehnten bestehende Frosch- oder Molchpopulationen. Denn Goldfische vermehren sich nicht nur rasend, sondern fressen Kaulquappen – ohnehin oft vom Aussterben bedrohte Frösche, Molche und Co. werden dadurch immer weiter zurückgedrängt. Ein trauriges aktuelles Beispiel gibt es am Pöstlingberg.
keine Frage:Viele Menschen meinen es gut, wenn sie ihre Goldfische aus Unwissenheit oder Tierliebe in die Natur entlassen. Doch genau das verursacht großen Schaden für unsere heimische Amphibienwelt. Besonders gefährdet sind Teiche oder kleine Tümpel in Grünanlagen bzw. speziell angelegte Biotope, in denen seit Jahrzehnten geschützte Frösche und andere Amphibien leben.

Im städtischen Umfeld passiert es häufig, dass Leute ihre Goldfische dort aussetzen – oft in der Absicht, den Tieren ein neues Zuhause zu geben. Leider ist das ein großer Fehler: Die Fische fressen den Laich und die Kaulquappen der Amphibien, was die Fortpflanzung dieser Tiere erheblich gefährdet oder sogar eine Jahrzehnte bestehende Population komplett vernichtet. Sobald Goldfische in einem Gewässer schwimmen, ist es für die Amphibien nicht mehr möglich, sich dort erfolgreich zu vermehren. „Wenn schon aussetzen, dann in Gewässern, in denen es keine Kaulquappen gibt – etwa im Hafen oder in großen Seen, in denen es bereits Fische gibt“, so der Tipp von einem Fachmann. Aber auch das ist nicht ideal, weil Goldfische dort eigentlich nichts verloren haben.
Das eigentliche Problem liegt darin, dass es keine offizielle Möglichkeit gibt, Goldfische abzugeben, wenn sie im Aquarium oder im Teich zu groß werden oder man sie einfach nicht mehr haben möchte. Viele Menschen sehen dann nur noch den nächsten Teich als Lösung – was die Situation für unsere Natur erheblich verschärft. Und: Sind Goldfische in kleinen Tümpeln oder Teichen erst mal ausgesetzt, wird man sie meist kaum noch los: Einerseits vermehren sie sich wie wild, andererseits haben sie aufgrund fehlender Raubfische keine natürlichen Feinde.