Neue Grillzone am Pichlingersee: “Der ganz normale Wahnsinn”
Linz, wir haben ein Problem: 2019 wurde am Pichlingersee eine neue Grillzone eingerichtet. Die Fläche wurde vom 3.000m2 großen Campingplatz für durchreisende Sinti und Roma abgezwackt. Jetzt herrscht Chaos pur, weil der restliche Platz nicht mehr ausreicht und überall wild campiert wird. Zudem gibt es sowohl am Grill- als auch am Roma-Campingplatz ein virulentes Problem mit Müll, Abwässer und Fäkalien: “Das Wasser des Pichlingersees ist bedroht”, sagt ein Anrainer-Paar.
80 bis 90 Roma-Familien campieren auf ihrer Durchreise regelmäßig mehrmals pro Jahr am Pichlingersee – und hinterlassen oft ein Chaos. Der dort vorgesehene Platz (ca. 3.000m2) war zudem für die vielen Campingwägen und Hänger stets zu klein. Im Vorjahr wurde die Fläche dann auch noch um ein gutes Drittel beschnitten, um dort eine allgemeine Grillzone einzurichten: “Unverständlich, zu einer Problemzone eine zweite dazuzumachen. Seitdem herrscht Chaos pur, es ist mittlerweile der ganz normale Wahnsinn”, informiert uns das Ehepaar M., das einen Dauer-Platz am danebenliegenden Campingplatz hat. vor wenigen Tagen wurden die dortigen Türen zum Sanitärbereich und in einen Technikraum aufgebrochen.
Am neuen Grillplatz, der wiederum von Menschen aus dem gesamten Raum Linz genutzt wird, werden ebenfalls kaum Regeln eingehalten, es gibt kein WC in unmittelbarer Nähe , zudem herrscht ein Müllchaos – wie wir auch bei einer Nachschau feststellen konnten. Pikant: Die LINZ AG reinigt und wartet zwar den Roma-Campingplatz, aber nicht den angrenzenden Grillbereich, für den sie nicht zuständig ist.
Stromaggregate mitten in der Wiese beim See
Auch die campierenden Roma-Familien halten sich kaum an Regeln, Beschwerden gibt es schon seit Jahren: Obwohl es einen eigenen WC-Trakt mit Duschen gibt, verrichten die Reisenden ihre Notdurft hauptsächlich in den umliegenden Büschen. Zudem werden in der Wiese direkt am See Diesel-Stromaggregate und Waschmaschinen betrieben (der LINZA hat bereits im Vorjahr darüber berichtet -> LINK). M.: “Wir haben mehrmals beobachtet, dass der Diesel auch von Kindern mit herumstehenden Kanistern nachgefüllt wird, manchmal läuft auch etwas daneben.”
“Das Waschmaschinenwasser läuft direkt in den Boden”
Da es keine Kanalisation gibt, wird das kontaminierte Waschwasser der frei stehenden Waschmaschinen in den Boden abgelassen. Der Stadt und auch dem Bürgermeister sollen diese Missstände seit Jahren bekannt sein, unternommen wird aber nichts. M.: “Der komplette Bereich müsste dringend mit einem Kanal versehen werden, sonst haben wir hier in Kürze einen Umweltskandal.”
Abschließend äußert M. einen schweren Vorwurf: “Wir haben gesehen, dass die Linz AG regelmäßig Wasserproben aus dem angrenzenden Bereich des Sees entnimmt. Angeblich sollen diese bereits mit Waschmittelresten und anderen Schadstoffen belastet sein, uns sagt aber niemand etwas. Wie lange will man noch wegschauen? Die Politik muss endlich handeln!”
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