Die vielkritisierte Idee, das leerstehende IBIS-Hotel mitten im Brennpunkt des Linzer Bahnhofsviertels zu einer großen Flüchtlingsunterkunft mit mehreren hundert Asylanten umzugestalten, ist seit Ende 2023 wieder Geschichte. Den folgenden Überlegungen von SPÖ und ÖVP, das Haus zu kaufen und dieses sozial zu nutzen – etwa als Seniorenheim – folgten jedoch keine weiteren Schritte, das Gebäude steht nach wie vor leer. MFG Linz-Bezirkssprecherin Petra Lindner und LAbg. Dagmar Häusler fordern nun Taten ein – und als ersten Schritt einen konkreten Fahrplan. Sie fragen: „Wo bleibt die Nachnutzung?“
Rückblick: Ende 2023 war die Politik noch voller Elan und guten Ideen: „Ein Senioren-Pflegeheim würde sich hier anbieten“, kam es etwa von der Linzer ÖVP. Die SPÖ wollte das Objekt gleich kaufen, ohne einen Plan für sinnvollen Nutzung vorlegen oder die Mittel, aus denen der Immobilienkauf bezahlt werden solle, nennen zu können. Als die Asylwerber auszogen und die Unterkunft geschlossen wurde, verschwand das Thema wieder aus den Medien – und damit auch die Pläne. „Wieder viele leere Worte, wieder nichts gehalten“, sagt MFG Linz-Bezirkssprecherin Petra Lindner. Sie fordert nun „ein Konzept und eine Strategie statt verbaler Schnellschüsse.“
„Wieder viele leere Worte, wieder nichts gehalten“
LAbg. Dagmar Häusler sagt: „Ich finde es von der SPÖ befremdlich, eine zentrale, große Linzer Immobilie, die sicher nicht wenig kostet, ankaufen zu wollen, ohne überhaupt einen Plan zu haben, was man damit machen will.“ Erst müsse man wissen, was damit passieren kann oder soll, so Häusler. „Dass dann bis jetzt in der Angelegenheit nichts weiter passiert ist, spricht auch Bände. Ein Frauenhaus, ein Mehr-Generationen-Wohnkonzept oder ein Demenz-Kompetenzzentrum – die Möglichkeiten, wie das ehemalige Hotel genutzt werden könnte, sind mannigfaltig – man braucht nur den Willen und die Vision“, so Häusler weiter.
Es brauche zuallererst ein rundes, schlüssiges Konzept, das vielleicht einen generationenübergreifenden Ansatz bis hin zur Jugend beinhaltet, um sich sozialgesellschaftlich zu verwirklichen, bringt Häusler eine ganz neue Idee ins Spiel. Auch einem Frauenhaus kann Häusler einiges abgewinnen: „Das Thema wird parallel mit der Zuwanderung leider immer brisanter.“
Für MFG ebenfalls denkbar: Auch die Demenzstrategie des Landes OÖ könnte hier mit einem Kompetenzzentrum zur Umsetzung gebracht werden. „Oder ein urbanes Mehr-Generationen-Wohnkonzept. Es braucht erst die Ideenfindung und dann einen Fahrplan, bevor man an einen Kauf denkt. Eine weitere kopflose Projektleiche kann sich weder Linz noch das Land OÖ leisten. Genauso ineffizient ist es, das Gebäude einfach – aus Mangel an Ideen oder fehlendem Umsetzungswillen – ungenutzt leerstehen zu lassen“, so Petra Lindner.