Ressortwechsel im Linzer Stadtsenat: Vizebürgermeister Martin Hajart übernimmt zusätzlich zum Mobilitätsbereich auch die Agenden der Linzer Märkte und somit eines weiteren Schlüsselressorts, das eine wesentliche Rolle im Hinblick auf die Standortqualität spielt. „Historisch gesehen waren Märkte immer das Herz einer Stadt. Daran hat sich bis heute nichts verändert“, so Hajart, der in seinem neuen Ressort einiges vorhat. Hajart sieht im Rahmen seines „neuen“ Ressorts eine gute Chance, zusätzliche Akzente zu setzen.
Das Linzer Marktwesen umfasst derzeit elf Lebensmittel- und Grünmärkte – die Linzer Genuss Märkte, einen wöchentlichen Flohmarkt am Hauptplatz, den Urfahranermarkt sowie zwei Weihnachtsmärkte. Dazu kommen noch saisonal Allerseelen- und Christbaummärkte sowie Silvesterstände. Allein daraus ersieht man, wie umfangreich und vielfältig die Aufgaben des Linzer Marktressorts sind. „Die Beliebtheit bei den Besuchern gibt uns recht, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Es kommt also darauf an, sowohl den bisherigen Standard zu halten als auch auf diesem hohen Niveau aufzubauen“, so Hajart.

Es gelte, die Märkte zukunftsfit zu machen und dafür zu sorgen, dass sie weiterhin Aushängeschilder der Stadt und Besuchermagneten für Jung und Alt bleiben. Wohin also soll die Reise gehen? Darüber werden etwa zwei Strategie- bzw. Zukunftsworkshops für den Urfahranermarkt und die Weihnachtsmärkte Aufschluss geben, die für 10. März 2025 geplant sind. Bei diesen Workshops soll geklärt werden, wo die Stadt Linz und auch die wichtigsten Stakeholder die Märkte in fünf Jahren stehen. Dabei spielen Themen wie Nachhaltigkeit, Qualität vor Quantität, Digitalisierung und Marketingstrategien eine zentrale Rolle. Auch Aspekte der Sicherheit, die (scheinbare) Kontroverse Tradition vs. Innovation und Effizienzsteigerung werden dabei evaluiert bzw. sind weiterzuentwickeln.
Weihnachtsmärkte noch familienfreundlicher machen
Martin Hajart möchte die Märkte künftig noch familienfreundlicher als bisher gestalten, weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit setzen und durch flexible Programmangebote weitere potenzielle Kundenschichten erreichen.Dafür gibt es bereits konkrete Ideen bzw. Vorhaben, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen:
- So soll etwa auf den Weihnachtsmärkten die Nachhaltigkeit eine noch größere Rolle als bisher spielen. Plastik auf den Märkten sollte der Vergangenheit angehören und es sollten einheitliche qualitativ hochwertige Tassen angeschafft werden.
- Auch für den Urfahranermarkt ist geplant, im Interesse der Nachhaltigkeit Mehrwegsysteme einzuführen. Durch Thementage könnte man zudem neue Zielgruppen auf den Markt bringen.
- Pläne gibt es auch für die Weiterentwicklung des Weihnachtsmarktes im Volksgarten. Dieser soll noch mehr Highlights für Kinder und Familien bieten und ebenso mehr konsumfreie Aufenthaltsmöglichkeiten, wie eventuell überdachte Bereiche.
- Das bisher bereits sehr beliebte Märchendorf soll weiterentwickelt werden. Zusammen mit der Ausweitung des Programms für Kinder sollen noch mehr Akzente in Richtung Familienfreundlichkeit gesetzt werden.
- Darüber hinaus ist geplant, mehr Kunsthandwerk in den Markt zu integrieren und ebenso das Pop-up-Angebot auszubauen. Denn die Erfahrung hat gezeigt, dass viele potentielle Beschicker nicht fünf Wochen am Weihnachtsmarkt stehen können, weil sie gar nicht so viele Produkte haben und über die ganzen fünf Wochen in der erforderlichen Intensität etwas anbieten zu können.
Weitere Attraktivierung des Südbahnhofmarkts
Auch für den Südbahnhofmarkt gibt es konkrete Überlegungen, die Aufenthaltsqualität auch für junge Familien mit Kindern zu verbessern, wie zum Beispiel durch zusätzliche Sitz- und Verweilplätze. Dabei soll die Zielgruppe junger Familien, die auf Regionalität und Nachhaltigkeit Acht geben, soll verstärkt angesprochen werden. Ebenso ist eine Attraktivierung durch zusätzliche Veranstaltungen (After Work-Veranstaltungen, YOGA, Frühstück am Südbahnhofmarkt, etc.) geplant.
„Standortgarantie“ und Neugestaltung des Urfahranermarktgeländes
Ebenfalls relevant ist die laufende Planung zur Neugestaltung des Urfahranermarktgeländes. Gemeinsam mit dem im Gemeinderat getätigten Grundsatzbeschluss zur Finanzierung bildet ein Entwurf des Linzer Architekturkollektiv G.U.T die Basis für die Neugestaltung des Areals, die in einer ersten Etappe Gestaltungsmaßnahmen im Uferbereich und in einer weiteren Phase Begrünungen und Entsiegelungen im Gelände vorsieht. „Dabei kommt dem Marktressort im Hinblick auf den dort seit mehr als 200 Jahren stattfindenden Urfahraner Markt eine wesentliche Rolle zu“, sagt Hajart. Wichtig sei es, dass die Linzer am Urfahrmarktgelände mehr Aufenthaltsqualität bekommen und ebenso, dass der beliebte Markt ohne wesentliche Abstriche weiterhin abgehalten werden kann.
Ein Hauptziel müsse dabei sein, dass der Urfahranermarkt weiterhin zweimal jährlich abgehalten werden kann und nichts von seiner Attraktivität verliert, spricht sich Martin Hajart für eine Standortgarantie des Frühjahrs- und Herbstmarkts auch für die kommenden Jahre und Jahrzehnte aus. Die nächste Auflage steigt von 26. April bis 4. Mai 2025.