Zweite Chance für das Linienverkehr Schnellboot-Projekt auf der Donau?
Potsdam, Rotterdam, Hamburg… Schnellboote im öffentlichen Verkehr sind mittlerweile auch in europäischen Städten Realität. Die Idee wäre auch für Linz sowohl als Teil des innerstädtischen Verkehrs als auch für Pendler interessant. Im September 2014 wurde ein entsprechendes Projekt im Verkehrsausschuss des Gemeinderats “entsorgt”, seitdem tut sich nichts mehr. Dabei wäre das Vorhaben in Zeiten wie diesen mehr denn je zukunftsträchtig. LINZplus will der Idee nun frischen Wind verleihen.
Wilhering, Ottensheim, Steyregg als mögliche Anbindungspunkte
Speziell auf den völlig überlasteten Straßen Richtung Rohrbach und Eferding wäre Potenzial für einen regelmäßigen Schiffs-Nahverkehr vorhanden. Acht Kilometer beträgt etwa die Strecke von Ottensheim bzw. Wilhering nach Linz. Linien-Schnellboote könnten inklusive Zwischenstopp in Puchenau in nur 15 Minuten beim Lentos Kunstmuseum sein, in einer weiteren Viertelstunde im Linzer Industriegebiet.
Auch vom stromabwärts gelegenen Steyregg wäre die Fahrzeit ins Linzer Zentrum nur flotte 15 Minuten. Sogar der Süden von Linz könnte über die Traunmündung angebunden werden: Vom bestehenden Weikerlsee-Parkplatz sind es nur wenige Meter bis an den Fluss. Der Verkehr auf dem Wasser würde hier das Auto und die bestehenden Öffis in puncto Speed um Längen schlagen.
Das Konzept umfasste zwölf Anlegestellen: Neu zu errichten wären Linz-Margarethen, Ebelsberg, Solar-City, Puchenau und Pleschinger See, dazu die baulich bereits bestehenden Anlegestellen in Ottensheim, Wilhering, Urfahr, Winterhafen, Hauptplatz und Voestalpine. Ebenfalls zu errichten wären passende Park&Ride-Anlagen soweit sichere Radabstellplätze.
Fahrradmitnahme möglich
Ein weiterer Vorteil: Auch das Fahrrad könnte am Schnellboot problemlos mitgenommen werden. Im Gegensatz zu neuen Straßen- oder Schienenprojekten ließe sich die Idee kostengünstig und schnell realisieren. Als Investitionen wären neben den Schiffen Parkplätze und Anlegestellen nötig – teilweise bestehen diese Einrichtungen bereits.
Zusätzlich bieten sich Synergiemöglichkeiten für eine touristische Nutzung an – etwa Ausflugs- oder Rundfahrten. Auch die vielen Radtouristen im Donautal könnten die Wassertaxis nutzen.
Es war damals die Linzer FPÖ, die im Rahmen einer Pressekonferenz ihre Forderung nach dem Öffi-Verkehr auf der Donau offenlegte: “Eine Verlegung von Verkehrsströmen aufs Wasser bewirkt nicht nur eine Reduktion von Staus, sondern auch eine Verringerung von Abgasen und Feinstaub”, so der damalige FPÖ-Stadtrat Detlef Wimmer.
Es gibt bereits auch in Europa Beispiele von funktionierenden Nahverkehrslösungen am Wasser: Das “Potsdamer Wassertaxi“ in Deutschland verkehrt im Linienverkehr mit festem Fahrplan. Das Netz umfasst 13 Stationen, die Tickets können direkt an Bord gelöst werden. In Rotterdam fahren “Watertaxis” innerhalb der City – und das um weniger als drei Euro. Auf längeren Strecken zwischen Orten und Städten verkehrt ein “Waterbus”. Auch in Hamburg sind Boote auf der Elbe und im Hafen unverzichtbarer Bestandteil des Öffi-Angebots.
“Ein Schnellbootverkehr mit Elektro-Antrieben könnte durch Förderungen seitens des Bundes günstig finanziert werden”
Verkehrsausschuss “prüfte” und verwarf die Idee
Die Einrichtung von Flusstaxis wurde von den Linzer Freiheitlichen im Herbst 2014 im Gemeinderat beantragt, dann dem Verkehrsausschuss zugewiesen und dort ewig geprüft, ehe es wie so vieles in der runden Ablage landete.
NEIN der SPÖ
ÖVP und Grüne signalisierten zu dieser neuen Nahverkehrsidee grundsätzlich Zustimmung, von der Linzer SPÖ kam jedoch ein klares Nein: “Als zusätzliche öffentliche Verkehrseinrichtung halten wir das für nicht geeignet, den Stau tatsächlich wegzubringen, sondern es ist nur ein zusätzliches Angebot. Die Variante, dass umgestiegen wird, ist eher unwahrscheinlich. Insofern gibt es von uns keine Zustimmung”, so die damalige SPÖ-Verkehrsstadträtin Karin Hörzing.
Lorenz Potocnik von Linzplus schlägt vor, die Idee wieder hervorzuholen und ernsthaft zu prüfen: “Ich werde dazu den zuständigen Verkehrsreferent Martin Hajart zur Mitarbeit einladen.” Ein Schnellbootverkehr mit Elektro-Antrieben könnte zudem durch Förderungen seitens des Bundes günstig finanziert werden, glaubt Potocnik.
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