Die Bademeister der LINZ AG jubeln, die Schleppliftwarte in Kirchschlag weniger: Nach den Wärmerekorden in den letzten Jahren werden laut Bluesky Wetteranalysen auch 2015 Temperaturrekorde in OÖ fallen: 2015 wird im oö. Zentralraum, im Innviertel und im Hausruckviertel das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn. Im Mühlviertel, im Salzkammergut, der Pyhrn-Eisenwurzen sowie auf den Bergen wird das Jahr 2015 das zweit- oder drittwärmste. Die bisherigen wärmsten Jahre waren 2014, 2007 und 1994.
„Kommt es zu keinen weltweiten Klimaschutzmaßnahmen, dann droht im Worst-Case-Szenario bis 2100 ein Anstieg der Jahresdurchschnittstemperaturen von derzeit unter 10 Grad auf über 16 Grad – das ist in etwa das Temperaturniveau Siziliens. Dies würde massiv negative Auswirkungen auf Landwirtschaft, Gesundheit vor allem älterer Menschen, Wasser- und Energieversorgung und Wintertourismus haben“, sagt dazu der grüne Landesrat Rudi Anschober. Die aktuelle Temperaturentwicklung der letzten Jahre zeige zudem, dass diese Prognose keine Horrorvariante ist, sondern tatsächlich Realität werden kann, wenn wir beim Klimaschutz untätig bleiben. „Ich habe daher für 18. Februar die Klimaschutzreferenten der Bundesländer und der Bundesregierung zu einer Klimareferentenkonferenz nach Linz eingeladen, um rasch die Arbeiten an einer Umsetzungsstrategie für Paris zu starten.“
Jahrestemperatur 2015 in den oö. Regionen im Vergleich
Auch der Dezember ist und bleibt bis zum Jahresende außergewöhnlich mild, sodass in vielen Landesteilen ein Rekordjahr zu verzeichnen ist. Speziell im Zentralraum und im Innviertel sind die Jahresdurchschnittstemperaturen mit 10,5 bis 11,7 Grad um +1,8 Grad zu warm zum neuen 30-jährigen Mittel (1980-2010). Sogar das hier bisher heißeste Jahr 2014 wurde um +0,2 Grad überboten.
Auf den Bergen und im Mühlviertel sind die diesjährigen Durchschnittstemperaturen 0,1 Grad kälter als im Jahr 2014, dennoch gehört auch hier das Jahr 2015 zu einem der wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn. Im Salzkammergut und der Pyhrn-Eisenwurzen waren die Temperaturen zum langjähren Mittel mit +1,7 Grad zwar ebenfalls deutlich zu warm, jedoch war es 2014 noch deutlich wärmer (+2,4 Grad).
Die Monatsmittel im oö. Zentralraum im Vergleich zum langjährigen Mittel
Vor allem der warme Sommer sowie das milde Jahresende sind 2015 für die hohen Temperaturen verantwortlich – im Vergleich zum Mittel 1980-2010:
Jänner 2015: um 3 Grad zu warm
Februar 2015: um 0,5 Grad zu warm
März 2015: um 1,4 Grad zu warm
April 2015: um 0,4 Grad zu warm
Mai 2015: um -0,4 Grad zu kühl
Juni 2015: um 1,2 Grad zu warm
Juli 2015: um 3,3 Grad zu warm
August 2015: um 3,8 Grad zu warm
September 2015: um 0,4 Grad zu warm
Oktober 2015: um 0,1 Grad zu warm
November 2015: um 3,4 Grad zu warm
Dezember 2015: um 4,3 Grad zu warm
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1 Comment
Ich finde es auch bedrohlich, wenn wir eine Jahresdurchschnittstemperatur von 16 Grad hätten. Die letzten Sommer waren eine Herausforderung. Für das Haus meiner Eltern kaufen wir nun eine Klimaanlage. Je älter die Leute sind, desto mehr leiden sie unter den Temperaturen.