Im vierten Teil unseres Rundrufes meldet sich nun auch der Linzer NEOS-Spitzenkandidat Lorenz Potocnik zu Wort. Potocnik steht einem möglichen Neubau des Linzer Stadions – so wie zuvor schon ÖVP, FPÖ und Grüne – positiv gegenüber und kann sich vorstellen, ein entsprechendes Projekt „bis 2025 oder 2030“ auf Schiene zu bringen.
Im internationalen, aber auch im österreichischen Vergleich hinkt das Linzer Stadion als Fußballstadion hinterher. Wie stehen Sie persönlich zum Gugloval?
Mir persönlich liegt die Förderung von Sport in der Stadt sehr am Herzen. Es ist wichtig, zu zeigen, dass innerstädtisches Wohnen und sportliche Betätigung sich nicht im Wege stehen. Ganz im Gegenteil, ein Stadion in der Stadt ist cool.
Manche geben dem unwirtlichen Stadion eine Mitschuld am Niedergang des Linzer Fußballs. Teilen Sie diese Meinung?
Das wäre zu viel des Kaffeesudlesen für uns. Hilfreich ist ein nicht mehr zeitgemäßes Stadion aber sicherlich nicht.
Beim LASK plant man mittelfristig, ein eigenes Stadion zu bauen. Auch Blau Weiß Linz will sein Donauparkstadion ausbauen. Wie bewerten Sie diese Ansinnen der Klubs?
Wir befürworten diese Ansinnen. Wichtig wäre, dass dies in Form eines professionellen Prozess geschieht. Die Stadien sollen insbesondere auch für den Breitensport und ganzjährig nützbar sein.
Können Sie die Kritik der Linzer Klubs über das Linzer Stadion nachvollziehen?
Persönlich ja. Das Stadion ist mit Sicherheit nicht mehr zeitgemäß.
Ein großer weiterer Kritikpunkt ist, dass die Vereine im Linzer Stadion keine Handhabe über die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf haben. Auch die Vermarktungsmöglichkeiten (VIP-Boxen usw.) sind sehr stark eingeschränkt. LASK-Vorstand Gruber spricht etwa von einem jährlichen Schaden von bis zu einer Million Euro. Wäre das eine Idee, hier den Klubs entgegenzukommen – wie zum Beispiel die Überlassung des Ausschankrechts?
Das ist grundsätzlich überlegenswert. Dies müsste Teil eines neuen Gesamtkonzepts für die Finanzierung sein.
Thema Eishalle: Das Musiktheater kostete fast 200 Millionen Euro, die Med-Uni 168 Millionen, die Bruckneruni 50 Millionen. Bei der Eishalle wurde jahrelang wegen eines Mini-Ausbaus um ein paar Millionen Euro diskutiert. Hat der Sport in Linz den Stellenwert, den er haben sollte?
Nein. Generell scheint die Stadtregierung die Linzer_innen eher vom Sport abhalten zu wollen. Der traurige Zustand der Radwege beispielsweise spricht Bände. Dazu kommt noch die Sporthallengebühr, die Vereine neuerdings zahlen müssen.
Wäre die Idee, ein neues Stadion mittelfristig (2025-2030) zu planen, vorstellbar?
Ja. Der Prozess müsste jedoch professionell ablaufen und eine hohe Auslastung des Stadions gewährleistet sein. Vor allem die Standortwahl scheint mir essentiell.
Wird es von Ihnen / Ihrer Partei irgendwelche Aktivitäten in Sachen Stadionfrage geben?
Für jedes Großprojekt in Linz gilt für uns die Voraussetzung, dass zuerst der Haushalt ausgeglichen sein muss. Deshalb wird unser erster Antrag ein sofortiger Schuldenstopp sein. In Sachen Stadion werde ich meine Erfahrung als Stadtentwickler einbringen, damit der Prozess professionell begleitet wird.
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