Ein Erfolgsformat geht in die Verlängerung: Nach Testbus und Impfbus kommt jetzt der “Schimpfbus”
Ideen muss man haben! Nach den durchschlagenden Erfolgen des Covid-Testbusses und des Impfbusses haben findige Wahlkampfmanager den Ball aufgegriffen: Rund um die Wahl im Herbst soll der “Schimpfbus” der Linzer SPÖ quer durch Linz rollen. Wer sich seinen jahrelang aufgestauten Ärger über die rote Parteiführung von der Seele schimpft, ist nicht mehr so angefressen und geht hernach wählen, so das etwas gewagte Kalkül. Eine exklusive Exklusivstory unserer verQUERt-Redaktion.
“Ich hab’ soooo einen Hals, wenn ich an unsere Parteispitze denke. Diese Rendi Wagner, der Doskozil und dann auch noch der Luger mit seinen scheiß Hochhäusern!”, sagt die Linzerin Renate Führlinger: “Ich geh heuer sicher nicht wählen, Freundschaft!” Die rote Parteigenossin ist seit 25 Jahren Mitglied in der SPÖ und kann ihren Ärger kaum noch im Zaum halten. “Sie war die perfekte Testkandidatin für unseren Schimpfbus, der ab kommender Woche durch Linz rollt”, sagt SPÖ-Parteimanager Peter Pinder. Die Idee kam Pinder vor einigen Tagen am Pichlinger See, als er sich während des Badens beim “Impfbus” der Stadt das Corona-Jaukerl geben ließ.
Ein Telefonat mit der Linz AG später war der Deal perfekt: Der aufgrund der Impfmüdigkeit ohnehin nicht mehr benötigte Impfbus wurde mit relativ wenig Aufwand (32 Euro für ein paar neue Klebebuchstaben) kurzerhand zum “Schimpfbus” umgestaltet.
Eingerichtet ist der SPÖ-Schimpfbus mit roten Plüschsesseln, aus Boxen dröhnt abwechselnd die Internationale und das Lied der Arbeit. In zehnminütigen Sessions kann man Wahlhelfern, die Masken von Doskozil, Rendi Wagner oder Klaus Luger tragen, ordentlich die Meinung geigen. „Auch kleine körperliche Züchtigungen wie ein Hirntatscherl oder die klassische Kopfnuss sind erlaubt, Ausgreifen bleibt aber vorerst tabu“, lässt Pinder viel Spielraum zum Herunterkommen. Am Bus-Ausgang wartet dann ein weiterer, als Bruno Kreisky verkleideter Wahlhelfer, der jeden Besucher als abschließende Versöhnung herzlich umarmt, für ältere Damen gibt’s sogar einen Zungenkuss und eine rote Nelke in den Ausschnitt.
Und Renate Führlinger? Die ist jetzt wieder ein Herz und eine Seele mit der Partei: “Was der Kreisky küssen kann! Ich hab’ ihm beim Abschied versprochen, dass ich wieder Rot wähl’, wie konnte ich nur an unseren Genossen zweifeln”, so eine sichtlich ergriffene – und auch ein bisschen verliebte Führlinger… und das mit 82. Wenn das der Kreisky erlebt hätt‘!
Peter Pinder freut sich auf die ersten Schimpfbus-Anmeldungen: “Auch meine Omi hat schon fix zugesagt.“ Für die ersten beiden Stops im Franckviertel und am Bindermichl sind noch einige Termine frei – selbstverständlich alles obligatorische Restplätze. Auf geht’s: Kommen Sie, schauen Sie, schimpfen Sie – und wählen Sie!
Foto: Linz AG/Stadt Linz
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