Ein spannender Wurf steht in der Linzer Verkehrsplanung bevor: Durch Auflassung einiger Gleisstrecken werden die freigewordenen Flächen für attraktive Rad- und Gehwegverbindungen in den Osten und Süden der Stadt angedacht. Auch eine Busspur wird geprüft. Damit entstehen attraktive Verbindungen zwischen Tabakfabrik und der neuen Hafencity sowie der Donaulände und dem Krankenhausviertel. Auch Grünzonen sind angedacht. Mit der Umsetzung soll bereits heuer begonnen werden.
Mit dem Kauf der Eisenbahnbrücke hat die Stadt Linz (bzw. die Linz AG) auch die dazugehörigen Schienenstränge erworben. “Gemeinsam mit Infastruktur-Stadtrat Hein haben wir die Idee entwickelt, diesen Bereich als alternative Verkehrswege in die Stadtplanung aufzunehmen”, sagt Bürgermeister Klaus Luger. Konkret geht es um die ehemaligen Bahngleise zwischen der abgerissenen Eisenbahnbrücke und der Derflingerstraße (nähe HTL) sowie der Verbindung Richtung Osten zum Hafen, in Summe sind das etwa 1,5 Kilometer Streckenlänge.
Baustart noch heuer, Kosten in Höhe von 410.000 Euro
Entstehen sollen hier kombininierte Rad-/Gehwege als direkte Schnellverbindung in den Hafen und den Linzer Süden. “Für Studenten wird so die Strecke zwischen JKU und Kepler Univeristätsklinikum als Radweg attraktiv”, so Luger. Und auch die neue Achse Richtung Osten hat ihren Reiz: Der Posthof und die geplante Hafencity erhalten so eine direkte, schnelle Anbindung ans Zentrum.
Die Gesamtkosten der beiden Strecken halten sich mit 250.000 (Süd) bzw. 160.000 Euro (Ost) im Rahmen. Mit den entsprechenden Baumaßnahmen soll noch heuer begonnen werden, das Projekt ist fix im Bauprogramm 2017 enthalten. Die Absegnung durch den Gemeinderat ist nur eine Formsache, da SPÖ und FPÖ hinter dem Projekt stehen, auch NEOS hat seine Zustimmung bereits signalisiert.
Busspur JA, Autoverkehr NEIN
Begehrlichkeiten, dass diese freigewordenen Flächen möglicherweise als Autostraßen genutzt werden, um die verkehrsintensive Industriezeile und Holzstraße zu entlasten, erteilt Luger eine klare Abfuhr: “Wir bündeln den Verkehr ganz bewusst auf der Industriezeile, um die Menschen in den Wohngebieten nicht noch weiter zu belasten.”
Sehr wohl ist neben dem Radweg aber eine mögliche Busspur angedacht: “Die Linz AG wurde mit einer entsprechenden Prüfung beauftragt”, so Infrastrukturstadtrat Hein.
New Yorker High Line als Vorbild
Daneben sollen die Fläche aus als Grünraum und Naherholungszone ausgelegt werden – mit Bäumen, Sträuchern, Grüninseln und Sitzbänken. “Als Vorbild dient die New Yorker Highline, nur dass unsere Bahntrasse eben am Boden ist”, sagt Infrastruktur-Stadtrat Hein. Auch als öffentlicher Raum für Kunstprojekte sieht Bürgermeister Klaus Luger Möglichkeiten: “Schon seit geraumer Zeit wird darüber gesprochen, hier können wir den Worten auch Taten folgen lassen.”
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